Jahresrückblick 2022 des ISWI e.V.
Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage und das kommende Jahr 2023 wünschen wir alles Gute, Gesundheit und viel Zeit für die persönlichen, wichtigen Dinge im Leben. Wir möchten mit diesem Jahresrückblick auch die Möglichkeit nutzen, uns noch einmal für die gelungene Zusammenarbeit und tatkräftige Unterstützung im ausklingenden Jahr 2022 bei allen unseren Unterstützer und Unterstützerinnen zu bedanken. Außerdem wollen wir über durchgeführte Projekte berichten und einen Ausblick auf das kommende Jahr geben.
Rückblickend gesehen war 2022 auch wieder kein leichtes Jahr für das Ehrenamt. Obwohl wir nach den beiden Corona Jahren endlich wieder die Möglichkeit hatten, vergangene Veranstaltungen wiederzufinden, gab und gibt es weitere Krisen wie den Ukrainekrieg, die uns schwer mit nehmen und Engagement fordert. In unseren Projekten konnten wir wieder vielfältige Themen ansprechen und die Menschen zur Begegnung, zum Austausch, zur Förderung von Toleranz und interkultureller Verständigung anregen. In dem folgenden Jahresrückblick befinden sich unsere Projekte, die wir dieses Jahr umgesetzt haben, bzw. bei den wir unterstützt haben.
Internationale Studierendenwoche in Ilmenau 2023
Wir freuen uns, im kommenden Jahr wieder das größte Projekt unseres Vereins – die International Student Week in Ilmenau (kurz ISWI 2023) – ausrichten zu können. Diese wird vom 02. bis zum 11. Juni 2023 auf dem Campus der TU Ilmenau stattfinden. Nachdem die ISWI 2023 aufgrund der COVID-19 Pandemie online stattfinden musst, freuen wir uns endlich wieder Teilnehmende aus der ganzen Welt nächstes Jahr in Ilmenau begrüßen zu dürfen. Seit Anfang des Jahres stecken wir bereits in der Planung der ISWI 2023. Wir haben uns für ein Thema und Motto entschieden, unter dem alle Veranstaltungen der ISWI 2023 stattfinden werden. Außerdem arbeiten wir seit Anfang des Jahres an Konzepten für die verschiedenen Veranstaltungen, die während der Woche stattfinden sollen, haben uns um Fördermittel und Spenden bemüht, Werbung für die Teilnehmenden gemacht und noch viele weitere Vorbereitungen getroffen.
Thematisch wird die ISWI 2023 unter dem Motto „Impact of Knowledge: With great knowledge comes great responsibility!“ stehen und sich rund um die Themen Wissen, Informationen und Daten drehen. Auf dieses Thema haben wir uns vor etwa einem Jahr geeinigt, denn wir glauben, dass gerade unsere Zielgruppe, die aus internationalen Studierenden besteht, eine große Verantwortung haben, ihr gesammeltes Wissen sinnvoll und für das Allgemeinwohl einzusetzen. Dabei ist vor allem der Austausch der Perspektiven der verschiedenen Teilnehmenden wichtig. Auf die regen Diskussionen, die Ideen und die Einblicke, die unsere Teilnehmenden geben werden, freuen wir uns schon jetzt.
Campus Projekte
Rückblick auf alle unsere Veranstaltungen, die wir während des letzten Sommer- und Wintersemesters organisiert haben.
Sprachtreffs
Eine wesentliche Grundlage, um gegenseitiges Verständnis zu ermöglichen, ist es, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Um eine Plattform zu bieten, auf der sich Menschen, die gerade eine Sprache lernen, mit Muttersprachler*innen dieser Sprache austauschen können, organisieren wir Sprachtreffs. Bisher gab es zwei regelmäßige Treffs, den Deutsch-Sprachtreff, der sich besonders an internationale Studierende und Migrant*innen richtet und, den Spanisch-Sprachtreff, bei dem Studierende aus Lateinamerika alle Interessierten beim Spanischlernen unterstützen. Neu dazu gekommen dieses Jahr sind der Japanisch-Sprachtreff diesen Sommer und der Persisch-Sprachtreff dieses Wintersemester. Weiterhin gibt es aufgrund des Kriegs in der Ukraine seit dem Frühjahr auch einen Deutschsprachtreff für ukrainische Flüchtlinge.
Umsonstregal
Als kleinere Version des Umsonstfestes, das dieses Jahr leider nicht stattgefunden hat, bietet das von uns übernommene ehemalige Medienprojekt “Umsonstregal” auch während des Semesters die Chance, kleinere Gegenstände und Kleidung auszutauschen, zu verschenken und anderen damit eine Freude zu bereiten. Wir haben es weiterhin gepflegt und es erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Internationaler Tanz
Seit Mitte letzten Jahres gibt es bereits das Projekt International Dance. Wir bieten wöchentlich Salsa und Bachata Tanzstunden an, um das interkulturelle Leben auf dem Campus zu bereichern.
ISWI Music
Dieses Jahr war für das ISWI Music-Projekt sehr produktiv. Wir haben einige neue Mitglieder der Universität (Studenten und Mitarbeiter) in das Musikteam aufgenommen. Gemeinsam traten wir bei verschiedenen Veranstaltungen an der Universität und in der Stadt auf. Hier sind die wichtigsten Highlights der Veranstaltungen:
Am 21. Juli, 25. September und 9. Oktober jammten wir beim Kulturaustauschfestival in der Innenstadt, das vom House of Resources Thüringen und dem Ilmenauer Flüchtlingsnetzwerk organisiert wurde. Weiterhin traten wir in der Erstiwoche beim Kennenlern-Grill auf. Am 15. Dezember haben wir bei einer von We4you organisierten Weihnachtsfeier im Schülerfreizeitzentrum einige Weihnachtslieder gesungen. Die weihnachtliche Stimmung haben wir am 17. Dezember auf dem letzten Wintertreffen des House of Resources Thüringen und des Ilmenauer Flüchtlingsnetzwerks fortgesetzt.
Es ist erwähnenswert, dass wir mehrmals in der Baracke 5 (Musikclub in der Stadt) gejammt haben und jeden Donnerstag in der Mensa gespielt haben.
Kitchen Run
Nach der Kitchen Run Corona Edition im letzten Jahr, konnten wir dieses Jahr den Kitchen Run wieder in gewohnter Weise einmal pro Semester durchführen. In dieser Veranstaltung geht es darum, beim Verspeisen von selbstgemachtem Essen miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Leute kennenzulernen. Mit seinem Teampartner bereitet man einen Gang eines 3-Gänge-Menüs vor und verzehrt diesen gemeinsam mit zwei anderen Gruppen. Für die beiden weiteren Gänge ist man bei anderen Teilnehmenden zu Besuch und kann sich an deren Kochkünsten erfreuen. Insgesamt nahmen auch dieses Mal jeweils ca. 20 Gruppen an der Veranstaltung teil.
ErstiWoche an der TU Ilmenau
Dieses Jahr haben wir wieder traditionell mit Veranstaltungen während der Erstiwoche die Erstsemesterstudierenden begrüßt. Am ersten Abend veranstalteten wir in Kooperation mit dem bi-Club, dem FeM e.V. und dem hsf Studentenradio das Kennenlerngrillen, bei dem wir mit verschiedenen Spielen und Angeboten den neuen Studierenden die Möglichkeit gaben, sich und ihre neue Umgebung kennenzulernen.
Professor*innen lesen Weihnachtsmärchen
Nachdem wir die aufgrund der Pandemie unsere traditionelle Veranstaltung im bc-café in den letzten zwei Jahren nur online durchführen konnten, hatten wir in diesem Jahr endlich wieder die Möglichkeit drei Professor*innen in das bc-café einzuladen, um in besinnlicher Atmosphäre ihre Lieblings-Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Mit selbstgebackenen Plätzchen und heißen Getränken wurde der vorweihnachtliche Abend abgerundet Dieses Jahr konnten wir Prof. Schaaf, Prof. Kuske und Prof. Geigenmüller auf der Bühne begrüßen. Während der Veranstaltung wurden Spenden für das Ilmenauer Flüchtlingsnetzwerk gesammelt.
Unterstützung Ukrainischer Geflüchteter
Im Februar organisierten wir eine Spendenaktion, um notwendige Dinge für ukrainische Flüchtlinge zu sammeln und bereitzustellen. Die Spendenaktion wurde von einem Team von Freiwilligen des ISWI e.V. organisiert, die in der Gemeinde um Spenden baten und sich um die Sammlung und Organisation der Gegenstände kümmerten.
Während der Spendenaktion konnten wir für die ukrainischen Flüchtlinge notwendige Sachen sammeln und den Bedürftigen zur Verfügung stellen. Zu den gespendeten Gegenständen gehörten u. a. Lebensmittel, Medikamente, Kleidung, Hygieneartikel, Decken und Schlafmatten. Zu den gespendeten Lebensmitteln gehörten nicht verderbliche Waren wie Konserven, Reis, Bohnen und Nudeln sowie Frischwaren und Eiweißquellen. Bei den Medikamenten und Hygieneartikeln handelte es sich um rezeptfreie Medikamente sowie um Zahnpasta, Seife und Damenhygieneartikel. Kleiderspenden für Erwachsene und Kinder sowie Decken und Schlafmatten sind vor allem für diejenigen nützlich, die in provisorischen oder unzureichenden Unterkünften leben.
Weiterhin organisierten wir im Anschluss in Kooperation mit dem Flüchtlingsnetzwerk Ilmenau das “Solidarity Cafe”. Während der Veranstaltung konnten wir ukrainischen Flüchtlingen Unterstützung, Übersetzungshilfe und Beratung bieten. Durch die Location im Gemeindezentrum – Schatoh oder dem BC- café sollte eine einladende und unterstützende Atmosphäre für ukrainische Flüchtlinge geschaffen, die Hilfe und Rat suchen.
Während der Veranstaltung waren Freiwillige und eingeladene Vertreter der Sozialämter vor Ort, um den Flüchtlingen bei dem oft komplizierten Prozess der Asylsuche, der Wohnungs- und Arbeitssuche und der Integration in ihre neue Gemeinschaft zu helfen und währenddessen Übersetzungsdienste anzubieten. Neben diesen praktischen Diensten bot die Veranstaltung auch einen Raum für ukrainische Flüchtlinge, um miteinander in Kontakt zu treten und ihre Erfahrungen und Herausforderungen bei der Anpassung an das Leben in einem neuen Land zu teilen.
Insgesamt bot das “Soli-Café” den ukrainischen Flüchtlingen wertvolle Unterstützung und Ressourcen und trug dazu bei, ein Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit unter denjenigen zu fördern, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen und im Ilm-Kreis Zuflucht zu suchen.
Ilmenauer Zentrum für Dialog
Das Jahr 2022 war für das IDC ein Jahr der Erneuerung. Von der Fortsetzung unseres regulären Dialogue Clubs bis hin zur Planung unseres größten Projekts, des Dialogue Program, haben wir uns dieses Jahr durch unser florierendes Team weiterentwickelt.
Die regelmäßig stattfindenden „Dialogue Club“-Veranstaltungen boten eine Plattform für Studierende und Beschäftigte der TU Ilmenau, sich unabhängig von ihrem Hintergrund oder Bezug zur Methodik am Dialogprozess zu beteiligen. Ein Teil der Sitzungen führte die Teilnehmer in die Grundprinzipien des Dialogs ein, während andere als Dialoge zu verschiedenen Themen abgehalten wurden. Themen waren unter anderem „Recht auf Abtreibung“, „Rassismus in Ilmenau“ und „Krieg in der Ukraine“. Aufbauend auf dem Feedback regelmäßiger Teilnehmer planen wir, diese Veranstaltungsreihe im kommenden Semester fortzusetzen.
Um eine Kultur des Dialogs im akademischen Kontext weiter einzuführen und zu pflegen, sahen wir die Einführung des allerersten Dialogseminars durch unsere Teammitglieder Christina Schumann und Natasha Sultanova. Das Seminar beinhaltete sowohl theoretische Aspekte als auch die Möglichkeit, eigene Dialogveranstaltungen zu organisieren.
Über Ilmenau hinaus veranstaltete das IDC für die Mitglieder der Offenen Versammlung Jena (OVJ) eine zweitägige Schulungs- und kollektive Lernveranstaltung in Jena. Das OVJ organisiert Bürgerversammlungen mit dem Ziel, den öffentlichen Diskurs zu Themen zu ermöglichen, die die Jenaer Bürgerinnen und Bürger bewegen. Obwohl sie ihr eigenes Format und ihre eigenen Techniken entwickelt haben, scheint die Einbeziehung des Dialogs in den Prozess einen nützlichen Kontrast zu bieten.
Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Dialogprogramm auf der ISWI 2023 zu planen. Dies ist die größte Veranstaltung von IDC. Wir freuen uns über das große Interesse an einer Teilnahme durch über 120 Bewerbungen für 20 Plätze.
Neuer Vorstand
Auch 2022 haben wir auf unseren jährlichen Mitgliederversammlung am 13. November zwei neue Vorstände gewählt, um in die heiße Vorbereitungsphase der ISWI 2023 zu starten. Neue 1. Vorsitzende des ISWI e.V. ist Sofia Mikhailova und neuer 2. Vorsitzender ist Amirmohammad Alidaust Moazezi Lahijan. Niklas Loos bleibt weiterhin Finanzvorstand.
Im Hinblick auf unsere kommenden Projekte, ganz besonders die ISWI 2023, würden wir uns über weitere Unterstützung und Kooperationen freuen und hoffen so, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern und Förderern für die Ideen der Toleranz und der gelebten interkulturellen Verständigung arbeiten zu können.